Im Dorf

Colleen: ''das ist süß von dir'' Ein Lächeln huscht über mein Gesicht ''Weißt du, wie lange das dauern wird?''Frage ich, den Blick auf unsere Hände gerichtet.

Andy
Ich verschränke meine Finger in ihren.
"Keine Ahnung", sage ich, "Die fragen kurz was, messen ab und dann muss ich warten. Vielleicht eine halbe Stunde. Wenn sie was passendes da haben, bis zu einer Stunde. Anpassen und so."

Colleen: ich nicke kaum merklich ''Ich hab um.. 16 Uhr eine Besprechung mit dem Arzt. glaubst du du kannst mich danach abholen?'' Frage ich etwas zögerlich *Da muss ich jetzt durch. Sein Bein ist wichtiger als diese dumme Beratung*

Andy
"Bis 16 Uhr könnte ich fertig sein", meine ich, "Wenn du möchtest, komme ich mit zu der Besprechung."
*Vielleicht ist es privat.*
Ich werde rot.
"Nur, wenn du möchtest", füge ich nochmal hinzu.

Colleen: ''Nein'' rufe ich ''nein..das wäre toll '' sage ich lächelnd ''Um ehrlich zu sein hatte ich gehofft nicht allein gehen zu müssen'' gebe ich zu.

Andy
Ich nicke langsam und die Frage platzt einfach aus mir heraus: "Du isst zu wenig, oder? Ich meine ... deswegen bist du von Fleur gekippt. Und du bist so leicht, dass sogar ich dich tragen konnte, obwohl ich eine Bohnenstange mit nur einem Bein bin."
Etwas nervös warte ich auf ihre Reaktion.

Colleen: sofort merke ich wie ich gedanklich auf Abwehr gehe, ohne etwas dagegen tun zu können *zu oft habe ich mich gewehrt, es zuzugeben, habe gelogen. Es ist nur eine Phase, nein ich bin nicht zu dünn, das liegt am vielen Sport..* ich kann mich nur selbst auslachen. Abfällig betrachte ich meine knochigen Hände *Ich werde ihn nicht belügen* ''Ja..'' ich weiche seinem Blick aus ''Ja du hast Recht''

Andy
Unwillkürlich streiche ich über ihre Wange und sehe in ihre Augen. Sie weicht meinem Blick ein wenig aus, wehrt mich ab. Ich kann es nachvollziehen. Man gibt nicht gerne zu, anders als die Norm zu sein.
"Wir kriegen das wieder hin", sage ich, "Mit 'wir' meine ich wirklich wir. Ich helfe dir."
Sonst fällt mir nichts mehr ein und ich hoffe einfach, dass sie nicht sauer ist.

Colleen: Überrascht blicke ich auf *was meint er?* ich lege meine Hand an seine und betrachte sie ''Wir?'' frage ich leise und hoffe, dass ich mich nicht verhört habe *Ich habe noch nie jemanden wie ihn getroffen..*.

Andy
"Und wenn ich täglich zehn Big Macs in dich stopfe und du mich am Ende hasst", meine ich mit einem schiefen Grinsen, "Ich werde dir nicht mehr von der Seite weichen, Mylady."
Ihre Haut ist so weich wie Seide.

Colleen: ''Ich laub das ist das Schönste das je Jemand zu mir gesagt hat'' sage ich, mit einem Grinsen auf den Lippen. Es hätte ironisch klingen sollen, doch ich weiß dass er es ernst meint und das bedeutet mir unendlich viel. ''Andy?'' frage ich und meine Stimme klingt heiser weil ich versuche, die Tränen zu unterdrücken.

Andy
*Shit. Warum weint sie denn jetzt?!*
"Colleen?", frage ich etwas aufgeschmissen, "Alles klar?"
Ich streiche ihre Wange und merke es gar nicht.

Colleen: Ich schüttle den Kopf um die Tränen zu vertreiben. ''Hättest du was dagegen mich jetzt zu umarmen?'' Frage ich einfach nur und schniefe leicht *Mir egal was er jetzt denkt. Oder..eigentlich nicht'*

Andy
Perplex starre ich sie an und ziehe sie dann an mich. Ich lausche ihrem schnellen Herzschlag und bemerke unter dem Krankenhausmief den leichten Apfelduft und den Geruch nach Pferd, der immer an ihr haftet.

Colleen: ich klammere mich an ihn und vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter. Am liebsten würde ich nie mehr loslassen ''Du weißt gar nicht wir viel mir das bedeutet'' flüstere ich.

Andy
"Vermutlich bedeutet es dir so viel wie du mir bedeutest", flüstere ich.
Mein Handy schrillt los. Ich höre den Soundtrack von Star Wars. Den habe ich nur bei meinem Vater eingestellt. Genervt seufze ich und lasse Colleen nur höchst widerwillig los. Ich nehme mein Handy und spiele mit dem Gedanken, einfach wegzudrücken. Aber dann hätte ich vermutlich eine polizeiliche Fahndung am Hals.

Colleen:
Ganz betäubt von seinen Worten wische ich mir mit beiden Händen übers Gesicht und betrachte Andy. Er sieht nicht gerade glücklich aus ''Ist was passiert?'' frage ich vorsichtig.

Andy
"Mein Dad", sage ich düster.
Dann gehe ich ran und haltedas Handy an mein Ohr.
"Hallo?"
Ich bin am Internat.
"Was?!"
Ich wollte dich ins Krankenhaus bringen und muss erfahren, dass du auf eigene Faust losgelaufen bist. Das habe ich verboten!
"Ich bin doch schon da. Reg dich ab."
Nein, ich werde mich 'nicht abregen'. Mir wurde von dem 'Unfall' erzählt. Ich komme jetzt und wir reden.
"Fuck", rutscht es mir heraus und ich lege einfach auf.

Colleen: während des Gesprächs habe ich ihn beobachtet *Die Beziehung zu seinem Dad muss ja wirklich..schlecht sein..* ''Was ist los? Habt ihr Stress?'' Frage ich.

Andy
"Mein Dad ist ...", ich verziehe kurz meine schmalen Lippen, "überfürsorglich. Und das kann ich auf den Tod nicht ab. Er mischt sich in alles ein. Macht mir Vorschriften."
Ich schlage kurz die Hände vor mein Gesicht: "Ah Gott! Warum beschwere ich mich? Ich kann froh sein, dass er zu mir hält. Nicht so wie meine Mutter."

Colleen: ich schaue ihn nur an und versuche, nicht zu mitleidig zu gucken, obwohl ich mich bei seinen Worten wirklich Elend fühle *Mir war nie bewusst dass er solche Probleme zu Hause hat..*. "Willst du mit mir darüber reden?" Frage ich und ignoriere, wie abgedroschen dieser Satz klingt.

Andy
Ich schüttele lächelnd den Kopf: "Da gibt's nichts zu reden. Aber mein Dad kommt gleich. Und der will reden. Der wollte gar nicht, dass ich auf das Internat gehe. Viel zu unsicher für Behinderte wie mich."
Ich lache bitter auf: "Ich meistere mein Leben auf diese Weise solange ich denken kann."

Colleen: Ich lächle ihn aufmunternd an ''ich glaube niemand im Internat hat dich je als Behinderten gesehen.Ich auf keinen Fall.'' doch dann verschwindet mein Lächeln und ich beiße mir auf die Unterlippe ''glaubst du er will dich vom Internat nehmen?''.

Andy
Ich seufze: "Keine Ahnung."
Mein Handy klingelt erneut. Diesmal eine SMS.
Wo bist du?
Ich streiche durch mein Haar und schreibe Colleens Zimmernummer.
"Ich gehe vor die Tür und rede mit ihm", murmele ich.

Colleen: ich nicke und spiele an dem Armband, das meine Mutter mir vor ihrem Tod geschenkt hat, herum. *hoffentlich darf er bleiben. .*