Die Insel der wilden Drachen : Tulinen

Sabik
Ich wende mich kurz an Laura: "Tut mir leid, aber ich kann mich nicht noch um dich kümmern, wenn du in Tränen ausbrichst. Das wird weder ein schöner Anblick noch sehr angenehm und ich glaube nicht, dass sie ihr Kleid gern vor zwei Personen auszieht."
Dann blende ich das Mädchen komplett aus.
"Ich bin Sabik", sage ich, "Heiler. Und du kannst froh sein, dass ich herkam, um die Wunde eines Drachen zu behandeln. Ich muss mir den Schnitt ansehen, um dir zu helfen."
Fragend trete ich einen Schritt auf sie zu.

Laura
Wut erfasst mich. Ich weine nur, wenn Drachen sterben, aber nicht, wenn einer von diesen Drachenquälern stirbt! Ich verwandle mich zurück und dränge Sabik flüsternd: "Lass mich sie wenigstens beruhigen."

Iliza
"Und ich bin..." Ich halte inne. "... das geht dich nichts an."
Langsam wandert mein Blick zu dem jüngeren Mädchen.
"Ich muss nicht beruhigt werden. Ich krieg das auf die Reihe."
Ich spüre zwar, dass ich total blass bin und zittere, aber ist mir egal.

Sabik
"Sei nicht blöd", sage ich und stelle mich so dicht neben sie, dass ich die fibrige Wärme spüre; die von ihr ausgeht, "Du hast viel Blut verloren. Wenn du mich nicht innerhalb der nächsten Minuten diese Wunde sehen und heilen lässt, wirst du hier sterben und als Drachenfraß enden."

Laura
Verächtlich mustere ich die Frau. Am liebsten würde ich sie sterben lassen, wenigstens eine von den Lentevanern weniger.

Iliza
"Na gut.", murmele ich. Reden kostet mich viel Anstrengung. Der Gedanke mich vor einem Jungen aus zu ziehen, ist mir etwas unangenehm. "Aber nur, wenn..." Ich deute anklagend auf das Mädchen. "...das da weggeht und aufhört mich an zu starren, als würde sie mich am liebsten umbringen." Ich falle leicht zur Seite.

Sabik
"Laura", sage ich noch einmal höflicher, aber mir angespannter Stimme, "Bitte geh. Und schweig. Kein Wort zu niemandem!"
Ich wende mich wieder der Frau zu und sehe, wie ihre Beine beinahe nachgeben. Vorsichtig fass ich unter ihre Achseln und lasse sie zu Boden. Ist zittert und ist schwach. Ich nehme ein kleines Fläschen aus meiner Tasche und halte es an ihre Lippen: "Ein Stärkungstrank. Er betäubt den Schmerz ebenfalls leicht."

Iliza
Ich nehme einen Schluck.
"Ihhh!"
Es schmeckt bitter, wie Galle. Ich lehne mich leicht gegen den jungen Mann und ziehe dann mein Kleid aus. Mein gesamter Bauch ist blutverschmiert, auch wenn der Schnitt nicht riesig ist.

Fenris: 
Ich erkenne die Insel direkt vor mir, Meallà will zur Landung ansetzen doch ich halte sie oben und verlangsame ihr Tempo so dass ich alles besser überblicken kann. Wir fliegen niedrig über der Insel als mein Drache plötzlich tief einatmet und ein Knurren von sich gibt, angestrengt versuche ich etwas zu erkennen *Ein toter Drache!* 
Ich drehe mich um und nicke meiner Begleiterin zu, dann setzte Meallà zum Sturzflug auf die Insel an

Laura
Widerwillig gehe ich. Ich verwandle mich wieder und führe meinen nächtlichen Ausflug durch.

Sabik
Ich spüre ihren schnellen Herzschlag und betrachte schließlich den Schnitt. Er ist kurz, dafür aber tief und muss höllisch wehtun. Er stammt von einem Dolch mit gezackter Klinge, den jemand hineingerammt und wieder herausgezogen haben musste. Ich sehe fast nichts, muss aber hoffen, dass die Magenwand nicht beschädigt ist, was schon ein halbes Wunder wäre.
"Das brennt jetzt, aber es desinfiziert", murmele ich und schütte vorsichtig einige Tropfen einer Essenz in die Wunde. Gleichzeitig lege ich meine Hand auf ihren Mund, um einen möglichen Schrei anzuschwächen. Ich bin mir sicher, sie suchen nach ihr. Und in meiner jetzigen Lage bin ich so verdächtig, dass sie mich vermutlich ohne zu zögern töten würden. Ich spüre, dass ein Gefühl in mir aufsteigt, das ich lange, lange Zeit nicht mehr gespürt habe. Hass.
*Wer verletzt so eine Frau?*

Atria
"Was?", hauche ich und lande neben Fenris.
Vor mir liegt die leblose Gestalt eines toten Drachen. Die Schuppen scheinen jetzt noch, in der Dunkelheit, nach seinem Tod, leicht rot zu glühen.
"Wer tut so etwas?", frage ich und mein Mund ist staubtrocken.
Mintaka scharrt nervös. Mit fällt eine Verletzung am Bauch auf. Dann sehe ich auf sein Gesicht. Ein Horn wurde abgesägt und einige Schuppen sachgerecht entfernt.
"Glaubst du, jemand hat ihn gejagt?"

Fenris:
Ich senke meinen Blick *Wie tief sind die Muna gesunken?* ich steige von meinem Drachen ab und schnalle meinen Helm los "Ich weiß es nicht aber es sieht so aus..." Ich schweige einen Moment, denn mir will nicht klar werden, wie man einen Drachen soetwas antun kann. "wir sollten Zufuß weiter, in der Luft fallen wir zu stark auf" murlme ich und im selben Moment steigt Meallà in die Luft, sie wird uns von oben beobachten. Langsamen Schrittes ziehe ich weiter

Iliza
Als er meine Wunde desinfiziert würde ich ihn am liebsten beißen. Es fühlt sich so an, als hätte die Wunde Feuer gefangen. Zusätzlich zu dem stetigen Pochen. "Danke.", keuche ich und sehe ihn an. "Von was stammt die Wunde?"

Atria
Ich klopfe Mintaka auf die Schulter. Er grummelt, um mir zu sagen, dass er versteht und tarnt sich. Ein leises Rauschen sagt mir, dass er ebenfalls losgeflogen ist.
Ich nicke Fenris zu und folge ihm. Der Weg ist uneben und steinig. Trotz der misslichen Lage und dem Grauen über den toten Drachen, brennt in mir ein frisch enflammtes Feuer. Zum ersten Mal fühle ich mich nützlich. Richtig nützlich.

Sabik
"Dolch", knurre ich bloß und ziehe mein Leinenhemd aus. Ich habe weder Verbände noch Nadel und Faden dabei.
"Ich kann das nur provisorisch machen", erkläre ich und binde mein Hemd um ihren Magen, "Du wirst mit nach Muna kommen müssenm"

Fenris:
Meine Stiefel zahlen sich bei dem unebenem Gelände aus. Immer wieder bleibe ich stehen und lausche, Die Drachen fliegen über uns und vermitteln mir ein Gefühl von Sicherheit. 
Ich schlage gerade einen Weg zwischen mehrern Bäumen ein als sich mir eine ungewöhnliche Szenerie bietet. Ein junger Mann mit vielen Amuletten und Tattoos bläugt sich über die Bedienung, beide sind entkleidet. Instinktive verschwinde ich hinter einem Felsen und blicke zu Atria, setze meinen Helm auf und ziehe mein Schwert

Atria
Ich wage kaum zu atmen. Fenris Blick ist hart und fest. Mein Magen grummelt und etwas sagt mir, dass ich gar nicht so genau wissen will, was Fenris gesehen hat.

Sabik
Ich höre ein Rascheln und spüre Wärme über mir.
*Drachen*
Ich blicke nach oben, sehe aber nichts.
*Wechselflügler.*
Die meisten Drachen haben sich um diese Zeit weiter zurückgezogen. Im Inneren von Tulinen ist in der Nacht Beute zu holen und sie haben Ruhe. Das, und die Tatsache, dass ich mich bei einer verletzten Frau aus Lenteva befinde, lassen nur noch eine mögliche Schlussfolgerung übrig und ich weiß, dass ich nur wenige Sekunden habe, um zu handeln, wenn mir mein Leben lieb ist.
Ich stehe auf und drehe mich um. Ich will nach meinem Bogen greifen, aber der liegt entfernt am Boden. Meine Dolche daneben.
"Ich bin Heiler", sage ich klar vernehmlich in die dunkle Nacht hinein, bereit, jederzeit nach meinen Waffen zu greifen.

Fenris:
Ich trete hervor, mein Blick fixiert den angeblichen Heiler, die Spitze der Schwertklinge ist auf ihn gerichtet "Ihr Gestaltswandler erzählt viel wenn der Tag lang ist" sage ich kalt. Kurz werfe ich der Verletzen einen Blick zu, ihre Verletzung Blutet durch den provisorischen Verband durch, nur eine Waffe verursacht so eine Wunde ,ein Dolch. Mein Blick haftet sich wieder auf den Mann, hinter ihm liegen ein Bogen und ein Dolch "Du hast einen sehr Großen Fehler gemacht" mit diesen Worten gehe ich auf ihn zu, jeder Zeit bereit zum Angriff

Sabik
"Einen großen Fehler, ja?", frage ich und merke, dass ich immer noch erstaunlich locker bin, obwohl ich von einem Mann aus Lenteva bedroht werde und in der scheinbar kühlsten Nacht des Sommers kein Hemd trage.
"Seit wann ist es ein Fehler, anderen zu helfen?", will ich von ihm wissen, "Mir ist egal, was für Blut durch ihre Adern fließt. Es zählt nur, dass sie verletzt wurde. Ich weiß nicht von wem, aber er hatte das Pech, dass sie hier draußen nicht ihren Verletzungen erlag, sondern von mir gefunden wurde."

Fenris:
Wut und Rage steigt in mir auf, noch immer ziehlt meine Schwertspitze direkt auf sein Herz "Ihr habt sie gefunden, wie konnte ich das nicht erkennen? Ich meine die Tatsache das ihr einen Dolch bei euch tragt und sie die Verletzungen eines Dolchangriffs aufweißt ist rein zufällig" ich lache bitter auf und pfeife laut. Im selben Moment landet der Skrill hinter dem Mann, unter ihren Klauen befinden sich seine Waffen "Ich hatte von euch doppelzüngigen  Gestaltswandlern mehr erwartet" meine Stimme schneidet rau durch die Nacht und alle mir gelehrten Verhaltensweisen bei Kontakt mit einem Muna kommen zum Vorschein. Ich lasse ihn keinen Augenblick aus den Augen "Atira, schau bitte nach Iliza" sage ich

Atria
Mit klommen Gefühl im Magen und zugeschnürtem Hals gehe ich zu Iliza hinüber. Dabei laufe ich dicht an dem Mann vorbei, der keineswegs aussieht wie ein Möder. Ich beuge mich über die verletzte Rothaarige. Sie wirkt recht kräftig. Neben ihrem Kopf liegt eine Phiole. Ich erkenne den Trank, denn mein Vater hat ihn sehr oft getrunken, um nach seiner Verletzung wieder zu Kräften zu kommen. Er ist sehr teuer.
*Warum sollte er ihr das geben, wenn er sie umbringen will?*

Sabik
Noch immer sehe ich ihn gelassen an, obwohl mein Herzschlag sich beschleunigt.
"Wenn ihr die Verletzung ansehen würdet", sage ich, "Würdet ihr festestellen, dass sie durch einen Dolch mit gezackter Klinge beigeführt wurde. Meine Dolche sind gerade und kleiner."
Ich spüre die Wärme des Drachens, einem Skrill, hinter mir.
"Ich weiß nicht, wie es in Lenteva aussieht, aber wir Heiler aus Muna töten nicht", fahre ich fort, wohl wissend, dass ich so länger am Leben bleibe, "wir heilen."

Fenris:
Ein Geräusch das einem Knurren ähnelt dringt aus meiner Kehle und wird durch den schweren Eisenhelm lauter nach draußen getragen, die Stimme meines Vaters klingt in meinem Kopf *Traue keinem Muna, sie sind hinterlistig, sie suchen immer nach einer Möglichkeit dich zu täuschen* ich musstere den Mann eindringlich, er sieht nicht aus als wäre er ein Mörder *Sie täuschen dich* er sieht wirklich aus wie ein Heiler, wieso sollte er sie töten wollen *Sie alle sind Mörder!* Die Stimme meines Vaters bringt mich fast um den Verstand. Ohne das Schwert zu senken setze ich meinen Helm ab, krachend fällt er zu Boden, mit fester Miene schaue ich zu Meallà welche sich wiederwillig in die Luft erhebt und über uns schwebt "Wenn ihr sie gefunden haben solltet, was ich immernoch stark bezweifle, wieso laßt ihr sie am Leben?" Frage ich scharf nach

Sabik
Ich lache leise auf und sage schlicht: "Wieso sollte ich sie töten? Es gibt absolut keinen Grund. Sie hat mich nicht angegriffen, sie trägt keine tödliche Krankheit, die sie übertragen könnte. Der Einzige Unterschied zwischen ihr und einer Frau aus Muna ist, dass sie eben nicht in Muna geboren wurde. Das ist kein Grund, weshalb ich sie töten oder meine Hilfe verweigern sollte."
In mir flammt leichte Hoffnung auf. Ich würde ohne Kampf aus der Situation herauskommen.
*Sie verblutet* Tritt mir plötzlich eisern ins Gedächtnis, *Während du hier schwatzt.*

Fenris:
Ich lasse mir seine Worte durch den Kopf gehen, sie klingen plausibel, doch das Lachen gefällt mir nicht, ich schließe für eine Sekunde meine Augen und stecke mein Schwert weg, meine Hand ruht jedoch noch immer am Griff der Waffe "Und was hattet ihr vor als wir hier angekommen sind?" Meine Zähne liegen fest aufeinander *Es ist mein Befehl jeden Muna zu töten den ich sehe...*

Sabik
"Das war der Teil des Plans, der noch nicht wirklich ausgereift ist", erwidere ich, "Sie ist verletzt. Es ist eine kleine Wunde, aber sie ist tief. Ich habe weder Verband noch Nadel und Faden dabei, weswegen ich jetzt auch so unpassend angezogen bin in dieser kühlen Nacht. Ich hatte tatsächlich vor, sie mit nach Muna zu nehmen, um sie dort zu versorgen."
Ich weiß, dass diese Wahrheit alles andere als schön ist und dem Krieger nicht gefallen wird, aber ich bin kein Lügner.

Fenris:
Ich reiße die Augen auf "Nach Muna bringen?" brülle ich fast und ziehe erneut mein Schwert "Damit sie von einem Pulk öffentlich hingerichtet wird nachdem du ihre Wunden versorgt hast?" Knurre ich und stehe nun direkt vor dem Heiler "Ich hielt euch für gerissen." Sage ich leiser und die Spitze meines Schwertes berührt seine nackte Brust "Euer Heldenmut ist leider fehl am Platz, denn auch wenn es die Wahrheit ist, währe dieser Plan ihr tot"