Die Insel der wilden Drachen : Tulinen

Auf dieser Insel leben wilde und freie Drachen jeder Art, sie ist nur per Boot oder als/mit Drache zu erreichen.
Das Königreich Lenteva bezieht von dieser Insel seine Drachen indem sie sie einfangen und zähmen, das Königreich der Muna versucht dieses jedoch zu verhindern.

Sabik
Ich hocke im raschelnden Gras und die langen, dürren Halme kitzeln mein Gesicht. In der Hand halte ich ein Buch mit verschlissenem Einband. Mit einem Kohlestift skizziere ich den Drachen vor mir, der mich sicherlich bemerkt, sich aber nicht darum kümmert. Die Drachen kennen mich. Er zieht mich in den Bann mit seinem glänzelnden Blick. Als ich etwas näher schleiche, stößt meine Hand auf etwas klebriges.
*Drachenblut ... viel Drachenblut. Einer von ihnen muss schwer verletzt sein!*

Laura
Fast lautlos lande ich auf der trockenen und heißen Erde und sofort schlägt mir der eklige und frische Geruch von Drachenblut entgegen. *Was ist passiert?*, frage ich mich, während ich schnüffelnd der Fährte folge. Nachdem ich mich durch einen hartnäckigen und stacheligen Brombeerstrauch gezwängt habe, reiße ich die Augen vor Schreck auf. *Das muss Sabik erfahren!* Mit diesem Gedanken fliege ich so schnell wie möglich nach Muna zurück.

(@Floh: Hab den Drachen nicht beschrieben, ich dachte dass du das selbst machen könntest, wenn du da bist, ich weiß ja nicht welchen Drachen du dir gedacht hast, der verletzt ist ich hoffe das ist okay für dich )

Laura
Wieder auf Tulinen angekommen, übernehme ich die Führung und bringe Sabik zu dem Ort, wo ich den Drachen gesehen hatte. Er liegt noch an derselben Stelle. "Schauen Sie sich das bitte mal an", bitte ich den Heiler.

Sabik
Leichtfüßig haste ich hinter ihr her und entdecke den Drachen im Gras. Aus seinen Nasenlöchern entweichen schwache Rauchkringel, die in den dämmrigen Himmel aufsteigen. Der Panzer des Drachen ist von einem dunklen Magentarot. Ich erinnere mich, ihn schonmal gezeichnet zu haben. Die Verletzung zieht sich über den Bauch des Tieres und er lässt mich heran, obwohl er knurrt und mit dem Flügel nach mir schlägt. Er ist zu schwach, um sich zu wehren. Ich betrachte die Wunde. Sie ist sehr tief. Entweder hatte er in einem Kampf unglaubliches Pech oder er wurde ... von einem Menschen verwundet. Mit wird eiskalt. Die Wunde ist an einer Stelle, die nur mit der Zeit heilen kann. Leider hat er keine Zeit.
*Er wird verbluten.*

Laura
Gespannt sehe ich aus dem Gebüsch zu, was der Heiler macht. Hoffentlich kann er dem Drachen helfen.

Sabik
Ich ringe mit mir, ob ich den Drachen von seinem Leid erlösen soll oder hoffe, dass er sich erholt. Leider stehen die Genesungschancen gering. Ich habe ein Gift mitgenommen, mit dem Drachen so schnell sterben, als schliefen sie ein, doch meine Hand zittert, als ich es hervorhole.
*Ich bin Heiler ... es ist Unrecht, ein Wesen zu töten ... aber er wird vermutlich qualvoll sterben ...*
Er ist kein Mensch, weswegen ich die Wunde nicht vernähen oder verbinden kann. Ich sehe, wie unaufhörlich Blut aus ihr strömt und ins Gras sickert. Der Atem des Tieres ist schwach und röchelnd. Er zuckt, als würde er bereits jetzt leiden.

Laura
Entsetzt merke ich, dass das Gefäß, das Sabik gerade herausholt, keine Heilmittel, sondern Gift herausholt. *Die Verletzung schein zu schwer zu sein, um geheilt zu werden.* Eine dicke Träne fließt über meine Wange.

Sabik
Ich hocke mich neben den Kopf des Drachen und lege eine Hand auf den erwärmten Panzer. Er hält die Augen geschlossen.
*Hätte ich ihn bloß vorhin gefunden! Dann hätte er eine Chance gehabt.*
Sein Maul ist leicht geöffnet und jetzt spüre ich deutlich, wie er nach Luft japst.
*Die Lunge muss verletzt sein ...*
Ich ritze eine Ader an, die sich an einer schwach bepanzerten Stelle hinter dem Ohr befindet und er zuckt nicht einmal zusammen. Das Blut von dort fließt zu Herz und Hirn. Ich tröpfele etwas Gift auf die Wunde. Jetzt kann es nur noch Minuten dauern, bis das Gift das Herz zum Stillstand bringt.
Ich stimme einen leisen Singsang auf Latein an, den mir mein früherer Meister beigebracht hat, um den Drachen zu beruhigen.

Laura
Traurig und weinend beobachte ich weiter Sabiks Handlung. *Ich wünschte, ich hätte den Drachen eher gefunden!* Verzweifelt höre ich dem beruhigenden Gesang des Heilers zu.

Sabik
Schließlich spüre ich, wie der Drache einen letzten, tiefen Atemzug nimmt und dann erschlafft. Nun muss ich das tote Tier liegenlassen, wo es langsam verrottet. Normalerweise suchen sie kranke und alte Tiere eine Stelle in einer Höhle, um dort zu sterben. Ich meide diesen Ort, denn er ist mir nicht geheuer.
Ich drehe mich um und gehe schnellen Schrittes zu Laura zurück. Sie weint bitterlich.
"Beruhige dich", sage ich leise, " Es war besser so. Er hat gelitten. Ich konnte nichts machen."

Laura
Ich schluchze. Ich kann verstehen, dass der Drache es nicht mehr schaffen würde, aber ich kann es einfach nicht leiden, Drachen und Menschen sterben zu sehen. "Ist... Ist schon in Ordnung, Sabik", stocke ich mit einem fetten Kloß im Hals.

Sabik
Sanft schiebe ich sie vom Drachen fort.
"Du solltest zurück", sage ich und werfe einen knappen Blick über die Schulter. Das Blut des Drachen ist unbrauchbar, aber die Schuppen und das Horn sind gut. Unsere Vorräte neigen sich dem Ende und sie sind kaum einfacher zu bekommen.

Iliza
Blinzelnd öffne ich die Augen. es ist schwer etwas zu erkennen, wenn man das Gefühl hat, dass sich alles dreht. Das Letzte mal habe ich mich so gefühlt, als... Ich weiß es nicht mehr. Langsam richte ich mich auf, aber es war trotzdem zu schnell. Wie als hätte jemand mit einem Hammer auf meinen Kopf gehauen, tanzen dunkle Flecken vor meinem Sichtfeld und mein Schädel dröhnt. Dornen ziehen an meinem Gewand, das ich trage. Es ist ein verschmutztes Kleid, das eigentlich recht edel ist mit den vielen Stickereien. Verwirrt kneife ich die Augen zusammen. Eine Leere erfüllt meinen Kopf.
*Wo bin ich? Wer bin ich?*

Laura
Ich gehorche, verwandle mich und fliege schnellstmöglich weg von dem schrecklichen Ort. Doch anstatt nach Hause zu fliegen, lande ich auf der anderen Seite der Insel und suche die Höhle, die ich immer aufsuche, wenn ich allein sein möchte. Ich war lange nicht mehr dort, deshalb brauche ich eine Weile, um die Höhle wiederzufinden. Ich betrete die Höhle nach kurzer Zeit und rolle mich, ohne mich zurück zu verwandeln, zusammen. Nach kurzer Zeit schlafe ich ein.

Sabik
Vorsichtig entferne ich ein paar Drachenschuppen und säge das Horn ab. Langsam wird es wirklich düster und ich will nach Hause kommen, ehe wilde Tiere aus ihren Verstecken kommen und mich als Beute ansehen. Hier leben nur wenige Tiere, denn die Drachen haben kaum natürliche Feinde. Ich weiß, dass es einige Schlangenarten und hochgiftige Spinnen gibt, die recht friedlich mit dem Drachen koexistieren. Einige Zungen behaupten aber, es gebe Spinnenarten in den Höhlensystemen, die über zwei Meter groß werden. Langsam laufe ich nach Hause,um möglichst wenig zu fliegen. Ich bin nicht gerne ein Drache. Das ist so, als wären alle Gedanken und Probleme verschwunden und ich mag dieses sorglose Gefühl nicht.

Iliza
Wie eine Schlange versuche ich mich aus dem Dickicht heraus zuwinden, aber bin dabei wohl eher nicht so leise und elegant. Außerdem geht ein Stück des langen Kleides verloren, so dass es jetzt nur noch knapp meinen Hintern bedeckt. Ich vergrabe mein Gesicht in dem kühlen, feuchten Gras, um die Kopfschmerzen zu lindern. Es scheint schon recht spät zu sein, aber ich will meinen Kopf nicht heben, nur um mich zu versichern.

Laura
Schläfrig wache ich in der Höhle auf, genau rechtzeitig zur Abenddämmerung. *Zeit für einen Nachtflug*, freue ich mich und habe den Vorfall am Tag schon längst vergessen. Plötzlich höre ich ein leises Ratschen, wie als wäre Kleidung gerissen. Langsam und vorsichtig sehe ich mich um und entdecke eine junge Frau, die ihren Kopf ins Gras legt. Neugierig nähere ich mich ihr.

Sabik
Ich entdecke einen Nachtschatten, der über mir fliegt.
*Laura sollte längst zurück in Muna sein!*
Als sie landet, beschleunige ich sauer meine Schritte. Ihr Umriss zeichnet sich deutlich vor einem Gebüsch ab.
"Laura!", rufe ich und nähere mich ihr, "Was machst du hier? Es ist dunkel. Das ist gefährlich!"

Iliza
Ich höre Stimmen. Angestrengt setze ich mich auf, wobei ich beinahe wieder umkippe. Als ich einigermaßen aufrecht bin, entdecke ich die Wunde an meinem Bauch. Hastig sehe ich weg und erkenne einen Drachen und in der Ferne einen Mann. Kurz habe ich Angst, aber dann fällt mir auf, dass ich wohl Hilfe benötige. Zischend atme ich die Luft aus und beiße meine Zähne vor Schmerz fest zusammen.

Laura
Ich höre nicht darauf, was Sabik sagt, da ich eine Wunde am Bauch der Frau entdecke. #Was ist passiert?#, frage ich sie.

Sabik
"Laura, bist du der Heiler oder ich?", frage ich scharf und gehe an ihr vorbei zu dem Mädchen.
Ein paar Schritte, bevor ich sie erreicht habe, bleibe ich stehen. Sie sieht verängstigt aus, verwirrt, müde und sie ist verletzt. Aber unter diesen entstellenden Zügen sehe ich, dass ihr Gesicht sehr fein und hübsch ist. Ihre Augen leuchten ungewöhnlich hell vor Schmerz.
"Ich kann dir helfen", sage ich langsam, "Ich tue dir nichts."

Laura
Ich schnaube und erhebe mich in die Lüfte. Da man mich als Nachtschatten im Flug nie sehen kann, zumindest in der Nacht, Beobachte ich die beiden aus der Ferne. Ich habe schon an ihrem Geruch erkannt, dass die Frau aus Lenteva kommt.

Iliza
Ich kneife meine Augen zusammen und betrachte meinen Gegenüber. Der Mann hat blonde Haare, die im Mondlicht beinahe silbern aussehen. Außerdem wirkt seine Haut weiß wie Schnee.
"Ganz schön viele Armulette. Und Tattoos.", stelle ich leise fest. "Wer bist du?"
Ich presse meine Hand oberhalb der Wunde auf meinen Bauch und stöhne vor Schmerz leise auf.
*Hilfe wäre gut... Perfekt... Ich sterbe...*

Laura
Ich kann es mir nicht länger tatenlos ansehen und lande wieder neben Sabik. #Kann ich wenigstens helfen?#, frage ich. Sabik kann mich nie im Leben zwingen, nach Hause zu fliegen und nicht einmal zu versuchen, der verletzten Frau zu helfen.