Maya's text's

[b]*...mein herz schlägt schneller. bei jedem 'tuuut', bei dem er nicht abnimmt zieht sich mein herz zusammen. ich merke, wie meine augen sich mit tränen füllen.
ich drücke mein handy viel zu fest an mein ohr. nimm ab, nimm ab, nimm bitte, bitte ab! mein atem wird immer schneller, ich fange an zu zittern, und mein herz rast. aber ich lauf weiter weiter laufen, weiter
knack "hallooo?"
"christian" vor erleichterung schluchze ich fast.
"maya?" fragt er.
ich nicke, bis mir einfällt, dass er das ja nicht sieht.
"ja", sage ich leise, "du musst mir helfen"
"hä, warum, wass'n los?" er klingt alamiert, und es hört sich durch an, als ob er sich bewegt, oder irgendwas hin und her packt.
ich schlucke, versuche ruhig zu atmen und spreche dann hastig, aber leise weiter.
"da sind so 3 typen hinter mir. die haben mich in der bahn schon die ganze zeit so angeguckt. Und eigentlich wollt ich zum KILA, aber dann ha'm die irgendwas von zeckenpack und zusammenschlagen gesagt und der eine hat dann zu mir rüber genickt. und dann bin ich ausgestiegen, bei der hesseröder, und lauf grad zu dier..."
"solche wixer. Ich bin gleich da. lauf einfach weiter". er murmelt och irgednwelche verfluchungen und beshcimpfungen, dann knackt es wieder und er legt auf. Ich werfe einen kurzen blick über die schulter.
als ich sehe, dass sie nur wenige meter hinter mir sind, zucke ich zusammen nein, nein, christian, bitte, beeil dich
meine schritte und meine atmung werden hektischer, ich bleibe mit dem fuß an einem von pfützen tief ausgewaschenem loch hängen und fall hin,
ich rappel mich fast panisch wieder auf, streiche mein kleid glatt, und klopfe den staub ein wenig im weiterlaufen ab.
ich will mich gerade nochmal nach den kerlen hinter mir umseh'n, als ich sie fast neben mir höre.
ich wil gerade losrennen, als einer der 3 schon vor mir steht, und mich am arm packt.
"nich so schnell, kleine, wo willste denn hin?"
ich schluchze auf
"lass mich", rufe ich
alle 3 lachen. einer ist ziemlich groß und kräftig, der, der vor mir steht, um mir die hand in den oberarm krallt. der links von mir ist eher klein, aber ein pures muskelpaket. der dritte rechts von mir ist von eher durchschnittlicher statur, was größe und kraft angeht.
"du hast also was gegen nazis, ja?" fragt er auf meine tasche deutend, in der mit einem schwarzen edding "kein bock auf nazis" und nazis ha'm ne scheißfrisur" steht. ebenso ein hakenkreuz, dass gerade von einem stiefel zertreten wird.
er kommt noch ein stück näher
"na...und was is jetz" hakt er nach, als ich nicht antworte. ich hab einen trockenen hals, mein herz rast christian, wo bist du?
"kleine schlampe" murmelt der links von mir. eine träne rinnt meine wange herunter.
"bitte", schluchze ich, "ich muss doch zum KILA" meine stimme wird mit jedem wort leiser.
"du musst nirgendswo mehr hin" murmelt entweder der rechts, oder der vor mir. das weiß ich nicht so genau, weil tränen meine sicht verwischen.
irgendwer sagt noch etwas, dass ich nicht verstehe, weil mir das blut in den ohren rauscht. dann ruckt mich der vor mir grob am arm, als ob er mich etwas gefragt hätte, auf dass er nun eine antwort verlangt. Aber ich schüttel nur den kopf, tränen auf meinen wangen.
dann schmerz. ich brauche einene moment um zu begreifen, dass der große mir die faust in den bauch gerammt hat. ich krümme mich vor schmerz und wimmere leise.
schläge, tritte, schuhe, fäuste. alles verschwimmt zu einer einzigen masse aus schmerz. ich liege auf dem boden, staub und blut in meinem mund.
dann hat sich irgendwas verändert. sie haben aufgehört denke ich. christian.
jemand hebt mich, trägt mich ein stück, und legt mich wieder ab. gras.
langsam wird mein blick wieder klar, und ich höre wieder alles.
Die konturen werden scharf und ich erkenne das gesicht, dass sich über mich beugt. julian
Alles tut furchtbar weh, ich kann nicht sagen was genau, oder wirklich alles. ich schließe die augen. mein schädel pocht und mit jedem herzschlag durchzuckt mich eine neue welle des schmerzes.
Nach einer weile merke ich, wie jemand seine arme unter meinen hals und meinte beine schiebt, und mich hoch nimmt. Ich werde jemand ander übergeben. als ich die augen wieder aufmache, sehe ich christians gesicht von unten, wutverzerrt, undüber der linke augenbraue die haut aufgeplatzt.