Maya's text's

"Ich denke, es wird nicht lange dauern, bis sie eine Leiche finden.."
der geflüsterte satz dringt an mein Ohr, als wäre er an mich gerichtet gewesen. Ich blicke in die richtung, aus
der der Satz kam, kann den Urheber jedoch nicht ausmachen. Ich sehe in Sues Augen, und erkenne, das sie den Satz
ebenfalls aufgeschnappt hat. "Was meinst du?" flüstert sie mir zu. "
"sie wird wohl Recht haben" murmel ich eben so leise zurück.
Wir stehen wie alle andern auch vor dem Mädchenklo in der 2 Etage. Wenn ich mich auf Zehenspitzen stelle, kann ich
den großen Spiegel sehen, der sich über die komplette Breite der Wand mit den Waschbecken erstreckt. Er ist die
Ursache für das große Chaos. Oder besser das, was mit Fingern und Blut daran geschmiert wurde.
"Nichts gesehen"
Sue schaut mich erschrocken an..."wer...wen glaubst du denn...?"
*ich glaube nicht, ich WEIß!* "weiß nich....vielleicht das Gothic-mädel aus der 11?"
Unsere Stimmen sind immer noch gedämpft, aber wahrscheinlich würde es auf nicht auffallen, wenn wir laut reden
würden, weil so viel Getuschelt wird, das der Geräuschpegel beinahe den des Pausenhofes erreicht zu haben scheint.
"glaub ich nich...". meint sue, "ich glaub die sieht nur komisch aus..."
*dann hättest due vielleicht mal die Augen auf machen sollen, und gucken sollen, wer noch alles komisch aussieht*
"ich glaub eher", flüstert sue weiter, "dass das der typ mit den langen haaren und dem Pferdeschwanz is, und der
das nur hier im Mädchenklo veranstalten hat, um den Verdacht zuerst auf ein Mädchen zu lenken, damit er sich in
Ruhe den Rest geben kann.."
Sue ist das, was man wahrscheinlich eine beste Freundin nennen würde.
"hmm, kann sein..." murmel ich zurück und stelle mich wieder auf die Zehenspitzen um den Spiegel besser sehen zu
können. Sue tut es mir gleich, kann aber trotzdem nix sehen, weil Michael aus der 10 vor ihr steht.
Der Waschbecken bereich selber ist mit rot-weißem Absperrband abgegrenzt, und Mädchen und Jungen aus sämtlichen
Klassenstufen haben sich davor gesammelt. Der Versuch der Lehrer uns in unsere jeweiligen Klassenrüume zurück zu
beordern ist klägich fehlgeschlagen, nachdem Fr.KLeemp Justus am Arm nehmen wollte, um ihn zurück zu zwingen, und
der meinte, er zeige sie an, wenn er sie nochmal anfasst. Von da an haben die Lehrer nur noch mit verzwiefelten
Mienen daneben gestanden.
"Eigentlich muss ich mal.." mümmel ich in den Kragen meines shirts.
"dann geh, aber nich hier..." antwortet Sue.
"hmmmm...und wenn dann was interessanten passiert...?"
"dann geh ich dich ganz schnell holen" erwiedert sie.
Es ist nicht so, dass wir das ganze als Spaß oder interessante Abwechslung sehen. Aber noch weiß ja auch keiner,
was passiert ist, oder noch passieren wird.
*Außer mir...*
"na gut." ich dreh mich um und mache mich auf den Weg zum nächst höheren Stock. Mehrere Lehrer laufen mir über den
Weg, abenso Schüler und wenige Polizisten, die mir prüfend in die Augen blicken. Keiner hält mich an.
Ich komme am nächsten Mädchenklo an, trete ein und schließe die Tür. Vor dem Spiegel bleibe ich stehen. Meine Maske fällt von mir ab.
Schmerz verzerrt mein Gesicht, und als ich so vorsichtig wie nur möglich den Ärmel meiner Fleece Jacke hochziehe
zucke ich zusammen. Im Spiegel sehe ich das Blut auf mienem Arm, und nur wenige Sekunden fällt der erste Tropfen zu
Boden. Kraftlos hebe ich die Hand des rechten Arms um mit dem Zeigefinger über das Blut das weiter aus den
Schnitten qiullt zu fahren. Ich hebe mein Hand zum Spiegel.
"Doch keiner hörte ihren Schrei"
Ich drehe mich zitternd um, und laufe zwischen den Kabinen bis an das kleine Fenster am anderen Ende.
Aus meiner Umhänge Tasche hole ich die Rasierklinge. Meine Finger zittern so sehr, dass ich sie kaum festhalten
kanne. Ich reiße mich zusammen, und setze mit nun festem Griff die Klinge auf die gestrichelte Linie, die
senkrecht über meiner Pulsader verläuft.
"to exit, cut here" steht seitlich an der Linie.
Ich schließe die Augen, Atme ein paar mal tief durch, und drücke die Rasierklinge gerade so weit auf, dass sie die
Haut ein winziges bisschen einschneidet. Ich öffne meine Augen wieder und sehe aus dem Fenster. Dann drücke ich die
Klinge fest auf und ziehe sie im selben Moment nach Unten.
Der unvorstellbare Schmerz schießt meinen Arm und bis in die Brust hinauf. ich krümme mich, und schmecke salzige
Tränen auf meinen Lippen. Die Rasierklinge fällt mir aus der Hand. Zitternd versuche ich mit meinen Leblosen Händen
Die Wunde abzudecken, aus der das Blut im Rhythmus meines Herzschlages heraus spritzt. Das Blut sprießt zwischen
meinen Fingern hindurch und in mein Gesicht. Ich hebe mein Hand zu meinen Lippen, wo sich das Blut mit meinen
Tränen vermischt. Ich sinke auf die Knie und letztendlich liege ich zusammengekrümmt auf dem Boden. Ich kann nichts
mehr sehen, alles wird schwarz mit roten schlieren.
"vergieb mir" flüster ich durch einen Schleier aus Tränen und Blut.
Ich glaube noch, das geräusch einer aufgehenden Tür zu hören, als mich mein Bewusstsein verlässt.

Hey Nikos.
Ich wollte dir nur ein letztes mal noch schreiben. Es tut mir leid, das ich vor fast einem Jahr damals zu dir gekommen bin, und dir so viel von mir erzählt habe. Wie unfair das dir gegenüber war, hab ich erst jetzt wirklich begriffen. Es tut mir so leid, und obwohl du mir so viel und so oft geholfen hast, würde ich das so gerne ungeschehen machen, Ich wollte dir das nicht aufladen, will nicht mehr, dass du das mit trägst oder mitgetragen hast. Ich weiß leider nicht, wie ich das ganze auch nur im Ansatz wieder gut machen soll. Du hast trotzdem zurück geschrieben, hast gesagt, ich würde dich nicht nerven und dir sorgen um mich gemacht. All diese Sinnlose Zeit, die du für besseres, für dein eigens Leben, oder das von irgendwem hättest verwenden sollen.
Ich weiß nicht, wie es dir jetzt geht, an was du denkst, und was du machst.
Aber du kannst dir wenigstens sicher sein, dass es mir unendlich leid tut. Nur meistens werden einem die größten Fehler erst bewusst, wenn es zu spät ist. Es tut mir leid, das hätte alles nie passieren sollen. Es tut mir leid.

Liebe Grüße und Gottes Segen
rike

Herribert ist ein kleiner, grüner Drache. Er lebt in einem Wald, der bei großen Bergen steht. Wohnen tut er in einer Höhle im kleinen Berg neben der großen Eiche.
Herribert liebt Erdbeermarmelade und Himbeeren. Kuno, ein kleiner Affe ist Herriberts bester Freund.

Der kleine Drache Herribert wollte zum Mittagessen Himbeeren sammeln gehen. Gleich nach dem Frühstück ist er also los gelaufen und hat sien Körbchen zum Himbeerensammeln mit genommen. Die besten Stellen zum Sammeln kannte nur herribert und darauf war er sehr Stolz.
Hasel, ein kleines Eichhörnchen warf Herribert von ihrem Baun aus eine Eichel auf den Kopf. "Hey, Herribert!", rief sie. "Guten Morgen Hasel" antwortete der Drache fröhlich.
"Du willst doch nicht schon wieder Himbeeren sammeln gehen, du Dickmops?!"
"Doch, das hatte ich vor", wiedersprach Herribert, lächelte, winkte nich einmal und lief den Weg zwischen den Bäumen weiter.
Er kam an seiner lieblings-Himbeersammel-Stelle an und begann die rosanen Früchte ab zu pflücken. Gerade begann er sich über den schönen, sonnigen Tag zu freuen, als ohm schon wieder etwas auf den Kopf fiel.
Er blickte von seinen Himbeeren auf, doch da war nix.
"Dann liegt es wohl noch auf meinem Kop?!" dachte Herribert verwundert. Er drehte seinen kleinen Drachenkopf nach Links und Rechts, doch nichts purzelte Herunter. Da hörte er von oben einen Schrei.
"Neeein, meine Banane!!!"
Noch verwundterter drehte Herribert dich um, sah aber wieder nix, schaute nach oben und da hing ein lustiges, braunes Wesen in der Luft, oder besser, an ein paar Ästen.
"Meine arme, arme Banane" jammerte es.
"Ui, was bist du denn?", fragte der kleine Drache kichernd, "du siehst lustig aus!"
"ich bin ein Affe" antwortete diese. "Du bist ein Drache, oder?"
"ja, bin ich", sagte Herribert. "Ich wohne hier. Woher kommst du denn?"
"Ich lebe mit meiner Familie hinten, am anderen Ende des Waldes sehr,sehr gut versteckt. Ich durfte heute das erste mal alleino so weit laufen. Weil ich hungrig war, hatte ich mir eine Banane gepflückt. Die ist mir gerade herunter gefallen und steckt jetzt leider auf deinen Hörnern fest.", erzählte der Affe, mit einem entschuldigendem Grinsen auf dem Gesicht.
"Nimm sie ruhig wieder runter", meinte Herribert und der kleine Affe schnappte sich die Banane und aß sie in Windeseile auf.
Der Drache wandte sich um und pflückte weiter Himbeeren. Der Affe sah ihm eine Weile zu, dann sagte er: "Ich heiße Kuno und du?"
"Herribert", sagte Herribert. Der kleine Drache sah auf sein Körbchen, es war schon fast voll mit schönen, rosanen Himbeeren.
"Was machst du da?", fragte Kuno. "Ich sammel Himbeeren für mein Mittagessen", antwortete Herribert und nach kurzen Zögern fragte er: "Wollen wir Freunde sein?"
"Au Ja!" rief Kuno und viel vor Freude fast aus dem Baum.
"Aber ich muss jetzt wieder nach Hause, sonst machen sich meine Eltern noch Sorgen."
"In Ordnung, dann Tschüss!" sagte Herribert.
"Tschüß" sagte auch Kuno, und beide gingen in verschiedene richtungen nach Hause.
Als Herribert wieder in seiner Höhle war, tat er die Hälfte der Himbeeren in einen Topf mit Wasser und brachte ihn mit seinem Drachenfeuer zum Kochen. So hatte er zum Mittag eine leckere Himbeersuppe.
Die andere Hälfte der Beeren legte er zum Trocknen auf einen Stein, und bließ den tag über immer wieder ein bisschen von seinem heißen Drachenatem darüber hinweg.
Bevor er am Abend einschlief, dachte er noch, wie schön es ist, einen neuen Freund zu haben.